Geschichte von Bachem

Die Geschichte Bachems und seiner historischen Gebäude

Der zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr auf der rechten Ahrseite gelegene Ort Bachem ist ein historischer Weinort, bekannt durch den Anbau von Frühburgundertrauben.
Funde aus der Steinzeit bis zur Römerzeit belegen die jahrtausende alte Tradition dieses Wohnplatzes.Bachem war seit dem 15. Jahrhundert fast 400 Jahre lang Streitobjekt zwischen der Stadt Ahrweiler und Wadenheim, einem der drei Dörfer, aus denen später Bad Neuenahr entstand. Mitten durch das Dorf fließt der Bachemer Bach, der die Grenze zwischen den Pfarreien Ahrweiler und Wadenheim bildete. Die Annakapelle, deren alter Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, gehörte zur Pfarrei Wadenheim. Daraus versuchten die Wadenheimer auch den Grenzverlauf zwischen dem Herzogtum Jülich, zu dem Wadenheim gehörte, und dem Kur-fürstentum Köln, zu dem Ahrweiler und damit auch Bachem gehörten, abzuleiten. Der tatsächliche Grenzverlauf wurde jedoch durch Grenzsteine markiert, die vom „Weißen Stein“, heute Verteilerkreis, bis zum Karlskopf gesetzt waren. Dies konnten die Bachemer in vielen Verhandlungen immer wieder belegen.
Alle Bachemer blieben jedenfalls Bürger der Stadt Ahrweiler und auch die Finanzangelegenheiten der St. Annakapelle wurden vom Stadtrat in Ahrweiler geführt und kontrolliert. 1924 – 1925 wurde die St. Annakapelle nach Osten hin erweitert und mit einem sehenswerten gotisierenden, sternförmigen Gewölbe versehen. Sehr schön gestaltete Figuren aus dem 15. und 16. Jahrhundert schmücken ihr Inneres. wappen_transparent
wappen_transparent Ein weiteres Gotteshaus befindet sich am westlichen Ortsrand.
Die St. Leonarduskapelle. Der Zeitraum der Erbauung liegt im Dunkel der Geschichte. Ihr Bauzustand war jedoch im 16. und 17. Jahrhundert nachweislich sehr schlecht. Im Stadtarchiv finden sich Rechnungen aus den Jahren 1585 bis 1678 über dringende Reparaturarbeiten. Ob nun im frühen 18. Jahrhundert neu gebaut oder von Grund auf renoviert wurde, ist nicht belegt. Am 27. Februar 1716 wurde die St. Leonarduskapelle jedenfalls von Pastor Fey aus Ahrweiler neu eingeweiht. Der Altar aus dem Jahr 1716 ist sehenswert. Die Glocke stammt aus dem Jahr 1717.
Eine dritte Kapelle hoch oben im Bachemer Tal führt ihren Ursprung auf das Versprechen eines Bachemer Bürgers zurück, der nach der glücklichen Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg diese Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes von Lourdes errichtete. wappen_transparent

In Bachem standen zwei Burgen. Diese wurden von den Rittern von Bachem erbaut. Die Ahrburg und die Himmelsburg. Die Ahrburg fiel im 15. Jahrhundert durch Erbschaft an die Grafen von Elz und wurde infolgedessen Elzer Burg genannt. Die Himmelsburg hieß ursprünglich Wienrichs Haus. Der Name Himmelsburg ist durch Verballhornung aus dem Namen der Ritter von Hemmberg abzuleiten, die im Jahr 1400 durch Heirat in ihren Besitz kamen. Diese nannten sich dann Hemmberg zu Bachem. Beide Burgen waren zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Mit dem Einmarsch Napoleons wurde Bachem der Bürgermeisterei Ahrweiler zugeschlagen.

Das Bachemer Backhaus stammt aus dem Jahr 1650. Es wurde im Erdgeschoss als Gemeindebackhaus genutzt und hat im Obergeschoss einen Feierraum, der in den Befreiungskriegen Kosaken als Wachlokal diente, von 1828 bis 1848 Dorfschule war und von 1927 bis 1978 als Jugendheim diente. Seit 1978 beherbergt dieser Raum ein sehenswertes Winzermuseum.

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